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LES SIÈCLES

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Zürich
Bern



ORCHESTER

LES SIÈCLES

Als François-Xavier Roth 2003 «Les Siècles» gründete, ging es ihm nicht bloss darum, der Klassikszene ein weiteres hochkarätiges Spezialensemble zu bescheren. Dahinter stand vielmehr die Idee, neue Konzertformen zu erproben: Musik in Krankenhäusern, Altersheimen und Gefängnissen, ergänzt um eine TV-Show sowie einen Ausbildungsstandort bei Paris. Und noch eine Besonderheit: Den Musiker*innen von «Les Siècles» steht ein Fundus von Instrumenten aus unterschiedlichen Epochen zur Verfügung, um jedem Werk den passenden Klang zu verleihen. Entsprechend breit gefächert ist ihr Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht; ihre CD-Einspielungen heimsten bereits etliche Preise ein. «Les Siècles» hat eine Residenz im Atelier Lyrique de Tourcoing und seit der Spielzeit 2022/23 im Théâtre des Champs Elysées in Paris. SCHLIESSEN

DIRIGENT*IN

FRANÇOIS-XAVIER ROTH

Im Jahr 2020 erhielt François-Xavier Roth den Ehrenpreis der deutschen Schallplattenkritik: als Musiker, der neue Massstäbe setzt, wie es in der Jurybegründung heisst. Damit ist die Arbeit des 1971 geborenen Organistensohnes gut umrissen: Nach Flöten- und Dirigierstudium in Paris verdiente er sich seine Meriten in London, Cardiff und Lüttich, bevor er 2011 Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg wurde. Parallel hierzu gelang es ihm immer wieder, der Szene neue Impulse zu geben, vor allem durch die Gründung von «Les Siècles» mit ihren weit gefächerten musikalischen und sozialen Aktivitäten. Aktuell ist Roth Generalmusikdirektor der Stadt Köln sowie Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra; 2025 wird er zum SWR zurückkehren, dann als Chef des fusionierten Orchesters in Stuttgart. SCHLIESSEN

SOLIST*IN

MARIE-NICOLE LEMIEUX

Auch in der Provinz schlummert manch ein Gesangstalent, zum Beispiel in der kanadischen. Im Jahr 2000 verblüffte die damals 25-jährige Marie-Nicole Lemieux aus dem Hinterland von Québec die Jury des renommierten Brüsseler Concours Reine Elisabeth: Neben dem 1. Preis gewann sie den Spezialpreis für Liedgesang. Der Gattung Lied hat sich die Altistin seitdem immer wieder gewidmet, mit Schumann- und Brahms-Einspielungen sowie den grossen Orchesterliedern Mahlers, Wagners und Elgars. Vor allem aber machte sie die Barockspezialisten auf sich aufmerksam: Sie sang die Titelrolle in Händels «Giulio Cesare», brillierte in Opern von Monteverdi und Vivaldi. Mittlerweile ist Lemieux an allen wichtigen Bühnen Europas aufgetreten, an der Scala und am Covent Garden ebenso wie in Berlin, München, Wien und Madrid. SCHLIESSEN

ANDREW STAPLES

Als Mahlers «Lied von der Erde» bei den Wiener Festwochen 2022 im Musikverein erklang, war es Andrew Staples, der nachhaltig beeindruckte: «Überragend», urteilte der «Standard». Tatsächlich gilt der Brite, ausgebildet an der St Paul’s Cathedral und am Royal College of Music, als einer der vielseitigsten Tenöre seiner Generation. Regelmässig engagieren ihn Dirigenten wie Simon Rattle, Andrew Manze und Daniel Harding, er ist als Tamino ebenso zu hören wie in Brittens «War Requiem» oder in Martinus «Gilgamesch». Zu Staples’ Vielseitigkeit gehören aber auch seine Tätigkeiten als Regisseur, Fotograf und Filmproduzent. Er brachte die «Zauberflöte» nach Afrika, inszenierte in einem Berliner Technoclub und verwirklichte mehrere Projekte im Nahen Osten — gemäss dem Motto, dass Musik uns hilft, die Welt zu verändern. SCHLIESSEN

PROGRAMM

JEAN-PHILIPPE RAMEAU: SUITE «LES INDES GALANTES» (CA. 29')

Wie liebt es sich wohl in anderen Teilen der Welt? Diese Frage scheint in Frankreich, das schon immer ein Faible für exotische Themen gezeigt hatte, zu Beginn des 18. Jahrhunderts viele beschäftigt zu haben. 1735 lieferte Hofkomponist Jean-Philippe Rameau Anschauungsmaterial: Seine Ballett-Oper «Les Indes Galantes» spielt an exquisiten Orten wie Persien, Peru und der Türkei, unter edlen Wilden und verliebten Muslimen. Spektakulär farbig ist auch Rameaus Musik, die den Handlungsverlauf in eine Vielzahl von Tänzen und Airs einbettet — eine repräsentative Auswahl daraus ist im Konzert mit «Les Siècles» zu erleben.

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GUSTAV MAHLER: «DAS LIED VON DER ERDE» FÜR ALT, TENOR UND ORCHESTER (CA. 65')

Ein Orchesterliederzyklus sinfonischen Zuschnitts — das ist Gustav Mahlers «Lied von der Erde», komponiert zwischen den Sinfonien 8 und 9 und auch stilistisch zwischen den Gattungen stehend. Mit Mahlers grossen Vokalsinfonien hat das Werk die existenziellen Themen gemein: Tod, Vergänglichkeit, ewiges Leben. Allerdings ist seine Textgrundlage eine andere, nämlich eine Sammlung altchinesischer Gedichte, die dem Komponisten in einer Zeit schwerer Schicksalsschläge Trost spendeten. Aus ihnen formte er eines seiner tiefgründigsten, erschütterndsten Werke überhaupt: «Das Persönlichste, was ich bis jetzt gemacht habe.»

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Migros-Kulturprozent-Classics ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe: 
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