Rückschau Energienetze , Märkte und Regulierung , Produktion

Mit Teams zu Höchstleistungen

Smart Energy Party vom 26. Oktober 2023, Spreitenbach

30.10.2023

Der Netzwerkanlass der Schweizer Energiebranche, Gebäude­technik und ICT, die Smart Energy Party, wurde zum ersten Mal von Electrosuisse organisiert. Die elfte Austragung knüpfte bezüglich Erfolg und Konzept nahtlos an ihre Vor­gänger an, denn erneut nahmen über 1100 Personen aus der Energie­forschung, der Industrie, von EVUs sowie Vertreter aus der Politik am 26. Oktober 2023 teil.

Diese rege Teilnahme sei ein Zeichen, so der Geschäfts­führer von Electrosuisse und Gastgeber Markus Burger, dass es diesen Anlass in der Branche braucht. «Wir sind in einer dynamischen Zeit. Da müssen gute Lösungsansätze gemeinsam gefunden werden.»

Für die Bedeutung des Teams plädierte die frühere Paralympics-Schwimmerin und heutige Marathon-Läuferin Chantal Cavin, die in ihrem vierzehnten Lebensjahr nach einem Unfall erblindet ist. Sie schöpft Energie aus ihren sportlichen Herausforderungen. Ihre Marathon-Bestzeit liegt bei 3 Stunden und 14 Minuten. Damit sie Spitzenzeiten erreichen kann, ist sie jeweils auf mehrere Begleiter angewiesen. Teamwork ist für sie zentral, denn «wir sind nur so gut, wie das schwächste Glied.»

Eine andere Betonung von Teamwork kam von einem der einflussreichsten Wissenschaftler der Welt: dem Astrophysiker Thomas Zurbuchen, der von Oktober 2016 bis Ende 2022 Wissenschaftsdirektor der Nasa war. Er erzählte seine Erfolgsgeschichte, die im bernerischen Heiligenschwendi ihren Anfang nahm, als er die Sterne am nächtlichen Himmel bewunderte.

Dieses Interesse führte ihn zu einem naturwissenschaftlichen Studium, das er mit einem Doktorat abschloss, um anschliessend in den Vereinigten Staaten seine wissenschaftliche Karriere zu starten. Auch für ihn ist Teamarbeit unerlässlich, wie er anhand der Arbeiten am James-Webb-Weltraumteleskop illustrierte. Einzelkämpfer könnten solche Leistungen nie schaffen. Zudem sei Ehrlichkeit und das Eingestehen von Fehlern zentral, denn Forscher, die alles schönredeten, obwohl lose Schrauben vom Teleskop heruntergefallen sind, mussten sein Team verlassen. Diejenigen, die Fehler machten, sie zugaben und korrigierten, waren willkommen. Die Beharrlichkeit des Teams wurde mit einem Teleskop belohnt, das es ermöglicht, in Regionen des Universums zu blicken, die noch nie jemand gesehen hat. Regionen nahe dem zeitlichen Anfang, in denen Sterne entstehen. Die Bilder des Teleskops zeigen die enorme Vielfalt und Schönheit des Weltalls. Zurbuchens Fazit lautete: «Die Natur ist nicht nur schön, sondern auch wichtig.»

Vielleicht nicht wichtig, aber definitiv schön war das anschliessende musikalische Intermezzo, das wie bei Zurbuchen das Amerikanische mit dem Schweizerischen verband: die Kombination aus Klavier und Hackbrett, frei nach dem Motto «Boogie-Woogie meets Appenzeller Ländler». Auf erstaunlich lockere, aber zugleich äusserst virtuose Weise zeigten Elias Bernet und Nicolas Senn, dass sich die zwei ungleichen Saiteninstrumente ausgezeichnet ergänzen und für beste Unterhaltung sorgen können.

Das Datum der nächsten Smart Energy Party kann man sich gut merken: Der Event findet am 24. Oktober 2024 statt, wiederum in der Umweltarena in Spreitenbach.

Autor
Radomír Novotný

ist Chefredaktor des Bulletins Electrosuisse.

  • Electrosuisse
    8320 Fehraltorf

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